Blog  /  So gelingt der Einstieg von neuen Lernenden

Der Sommer ist die Zeit für viele neue Lehrverhältnisse. Junge Menschen starten motiviert, doch oft auch mit Nervosität und Respekt vor dem Unbekannten. Als Betrieb kannst du mit einem gut strukturierten Onboarding und persönlicher Begleitung den entscheidenden Unterschied machen. Zeige von Anfang an, dass du Wertschätzung und Organisation lebst. Damit legst du die Grundlage für engagierte Lernende, die gerne bleiben und produktiv mitarbeiten. Hier findest du unsere Tipps, um deinen neuen Lernenden den bestmöglichen Einstieg zu bieten.

Arbeitsplatz vollständig vorbereitet

Deine Lernenden sollen am ersten Tag an einem funktionalen und einladenden Arbeitsplatz sitzen. Das bedeutet ein eingerichteter Computer mit allen nötigen Programmen, passende Zugangsdaten, Arbeitskleidung und Werkzeug. Wenn alles bereit ist, spüren neue Mitarbeitende sofort: Hier wurde an mich gedacht. Dieses Gefühl schenkt Sicherheit und steigert Motivation sowie Produktivität.

Klarer Einarbeitungsplan

Eine strukturierte Einarbeitung erleichtert den Einstieg erheblich. Erstelle einen Plan für den ersten Tag, die erste Woche und den ersten Monat. Themen wie Begrüssung, Schulung, Mentorzuweisung oder erstes Feedbackgespräch kannst du bereits per Mail vor dem Start kommunizieren. So gibst du Orientierung, reduzierst Unsicherheiten und wirkst professionell – genau das, was junge Lernende schätzen.

Persönliche Begrüssung und Teamvorstellung

Begrüss deine Lernenden am ersten Tag persönlich – idealerweise durch dich oder die Geschäftsleitung – und stelle sie dem Team vor. Eine Führung durch Büro, Werkstatt und Aufenthaltsräume hilft beim Ankommen. Gemeinsames Mittagessen mit dem Team fördert Nähe, lockert die Stimmung und lässt neue Lernende rasch dazugehören.

Buddy oder Mentor zuweisen

Jede Lernende erhält eine erfahrene Bezugsperson als Buddy oder Mentor. Diese begleitet sie im Alltag, beantwortet Fragen und nimmt sich Zeit für eine Kaffi‑ oder Glacepause. Damit das gelingt, ist es sinnvoll, dem Buddy ein zeitliches und ein finanzielles Budget zur Verfügung zu stellen – zum Beispiel zwei Stunden pro Woche sowie ein kleines Pausenbudget. Das zeigt Wertschätzung und gewährleistet echte Unterstützung. Mentoringprogramme verbessern Engagement, Integration und Lernerfolg nachhaltig.

Fragen ausdrücklich ermöglichen

Ermutige deine Lernenden aktiv, Fragen zu stellen – auch wenn sie simpel erscheinen. Etabliere eine offene Kommunikationskultur mit täglichen Kurz‑Checkins von etwa fünf Minuten. Das gibt Raum für Unsicherheiten, fördert Vertrauen und zeigt: Hier darf ich ehrlich sein und lernen.

Teamintegration mit sozialen Anlässen fördern

Ein gemeinsames Frühstück, Spaziergang oder lockeres Treffen in der ersten Woche stärken das Zugehörigkeitsgefühl. Zusätzlich planst du einen Teamevent ausserhalb des Büros innerhalb der ersten drei Monate. Das fördert den Teamspirit und signalisiert: Wir gehören zusammen.
Bei Mein Ausflug findest du viele Ideen – von Outdoor‑Challenges bis kreativen Workshops. Schau dir unser Angebot für Teambuilding Events an. Solche ausserbetrieblichen Aktivitäten fördern Verbindung, Kreativität und erleichtern den Einstieg erheblich.

Lernende ernst nehmen und respektvoll behandeln

Lernende sind häufig sehr junge Menschen mit eigenen Bedürfnissen und Erwartungen. Behandle sie nicht als billige Arbeitskräfte, sondern nimm ihre Forderungen nach Entfaltung, Kommunikationspräferenzen, Ruhezeiten oder auch neurodiversen Hilfestellungen ernst. Anpassung und Teamfähigkeit sind wichtig, doch Wünsche gelten nur dann fair, wenn sie nachvollziehbar begründet werden – nicht mit „Weil ich es so sage“ sondern im offenen Dialog. Eine solche Kultur steigert Wertschätzung, Zugehörigkeit und Leistungsbereitschaft.

Erwartungen und Regeln transparent kommunizieren

Sprich offen über Themen wie Pünktlichkeit oder Gleitzeit, gemeinsames Mittagessen, Meldewege bei Verspätung oder Krankheit. Lege Regeln selbst vor – zum Beispiel beim Team‑Znüni an deinem Geburtstag – so wissen alle, woran sie sind. Transparenz vermeidet Missverständnisse und fördert Vertrauen.

Vertragliche Themen proaktiv thematisieren

Auch wenn der Lehrvertrag allgemein gehalten ist, lohnt sich die Praxis-Erklärung deiner betrieblichen Abläufe: Müssen Ferien früh im Jahr eingetragen werden oder ist spontane Eingabe möglich? Gibt es Betriebsferien oder lokale Feiertage? Wie kompensiert ihr Überstunden – mit Freizeit oder Lohnzuschlag? Und wie funktioniert die Krankmeldung konkret? Eine klare Kommunikation schafft Sicherheit und wirkt professionell.

Aufgaben schrittweise übertragen

Beginne mit kleinen, gut lösbaren Aufgaben, die schnelle Erfolgserlebnisse bringen. Mit zunehmendem Vertrauen baust du Verantwortung aus – so entwickeln Lernende Kompetenz und Selbständigkeit, ohne überfordert zu werden. Dieses Vorgehen verbessert Lernerfolg und Teamdynamik.

Fachliche Schulungen anbieten

Biete kompakte Schulungen zu Themen wie IT‑Systeme, Sicherheitsvorschriften, Telefon oder Kundenkommunikation. Solche Einführungsangebote vermitteln praxisnahes Wissen und zeigen den Lernenden: Deine Entwicklung liegt uns am Herzen.

Regelmässiges Feedback geben

Führe Feedback nach einer, drei und sechs Wochen durch und später monatlich. Gib positives Feedback, wenn etwas gelungen ist, und konstruktive Hinweise, wo Potenzial für Entwicklung liegt. Regelmässige Rückmeldungen geben Orientierung, Anerkennung und fördern Vertrauen in deine Begleitung.

Ein professionelles Onboarding mit Herz, klaren Strukturen, offener Kommunikation und echter Wertschätzung schafft Vertrauen, Engagement und nachhaltige Bindung. Du gibst deinen Lernenden nicht nur einen gelungenen Einstieg, sondern stärkst auch deine Unternehmenskultur. Viel Erfolg beim nächsten Lehrstart!

Foto von Vance Osterhout auf Unsplash